Frauen haben bis zu zehn Mal häufiger ein gestörtes Bild von ihrem eigenen Körper als Männer. Eine normale Figur erleben sie als zu dick, während Männer, die tatsächlich oft übergewichtig sind, sich darüber kaum Gedanken machen. Dies zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der University of Glasgow, die im Journal of Epidemiology and Community Health erschienen ist.
Carol Emslie vom Medical Research Council der University of Glasgow und ihre Kollegen haben an über 2.000 Bankangestellte und mehr als 1.500 Universitätsmitarbeiter in Großbritannien einen Fragebogen versandt, in dem diese Angaben zu ihrer Größe und ihrem Gewicht machen und einschätzen sollten, ob sie zu dünn oder zu dick seien oder sie gerade das richtige Gewicht hätten. Es zeigte sich, dass vier von zehn männlichen Bankangestellten und über ein Drittel der männlichen Universitätsangestellten übergewichtig waren. Bei den weiblichen Bankangestellten hingegen waren nur 21 Prozent, bei den Universitätsangestellten unter 30 Prozent übergewichtig.
Gleichwohl neigten die Frauen in der Bank zehnmal häufiger als ihre männlichen Kollegen dazu, sich als zu dick zu empfinden ? auch wenn sie nach dem Body-Mass-Index eine völlig normale Figur hatten. Bei den weiblichen Universitätsangestellten glaubten drei Mal so viele Frauen wie Männer, zu viele Pfunde auf die Waage zu bringen.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass unsere Sorge um die Wahrnehmung der Frauen von ihrem eigenen Körper sehr begründet ist“, resümieren die Autoren der Studie. „Gesundheitsnachrichten, in denen es um die Gefahr von Übergewicht geht, können somit kontraproduktiv sein bei vielen Frauen, die schon das richtige Gewicht haben.“
Doris Marszk