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Bewässerungssensor erkennt an der Blattdicke, wenn Pflanzen durstig sind

Technik|Digitales

Bewässerungssensor erkennt an der Blattdicke, wenn Pflanzen durstig sind
Ein neuer Bewässerungs-Sensor erkennt anhand der Blattdicke einer Pflanze, ob diese durstig ist. Das System steigert die Ernten und senkt den Wasserverbrauch. Forscher aus Israel erzielten bei Feldstudien je nach bewässerter Pflanze bis zu 40 Prozent mehr Ertrag und bis zu 60 Prozent Wasserersparnis. Dies berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist

Die Idee ist, den Pflanzen die richtige Menge Wasser zur richtigen Zeit zu geben, erklärt Yehoshua Sharon von der Hebrew University of Jerusalem. „Die Dicke eines Blatts ergibt sich aus dem Wasseranteil in der Pflanze. Ein gesundes Blatt besteht zu 60 Prozent aus Wasser. Ein dünnes Blatt ist ein sicheres Zeichen, dass die Pflanze Durst leidet und daher unter Stress steht. Und gestresste Pflanzen bringen weniger Ertrag“, so der Wissenschaftler. Sharon und sein Team entwickelten ein Bewässerungssystem, dessen Herzstück ein elektronischer Sensor ist. Er lässt sich wie ein Klipp an Pflanzenblättern befestigen und misst deren Dicke mit einer Genauigkeit von einem Mikrometer (ein Millionstel Meter). Nimmt die Stärke eines Blattes zu oder ab, bewegt sich ein Teil des Klipps, der mit einem Potentiometer verbunden ist und erzeugt eine Spannungsänderung. Das Signal wird an einen Prozessor weitergeleitet, der die Wasserversorgung regelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bewässerungssystemen, die nur zu bestimmten Zeiten Wasser spenden, versorgt das neue System die Pflanzen ständig mit dem kühlen Nass, regelt aber dessen Menge. „Da die Pflanzen ständig Wasser bekommen, reagieren sie empfindlicher auf plötzliche Änderungen in der Wasserzufuhr. Deshalb muss unser System sehr zuverlässig arbeiten“, erklärt Sharon.

Die Wissenschaftler konnten so die Erträge bei Tomaten um 40 Prozent steigern bei 35 Prozent geringerem Wasserverbrauch. Paprikapflanzen erbrachten 5 Prozent mehr Ertrag und benötigten 60 Prozent weniger Wasser. Zur Vermarktung des neuen Systems haben die Forscher inzwischen ein Unternehmen gegründet.

Almut Bruschke-Reimer
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