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Gefahr durch Asteroiden: Wer zu oft Alarm schlägt, dem glaubt man nicht

Astronomie|Physik

Gefahr durch Asteroiden: Wer zu oft Alarm schlägt, dem glaubt man nicht
Als “planlos und unausgegoren” bezeichnet eine Wissenschaftlergruppe die derzeitige Informationspolitik bei Asteroidenwarnungen. Die Forscher plädieren für ein besser koordiniertes Vorgehen bei der Beobachtung und Warnung vor erdnahen Asteroiden. Das meldet der Online-Dienst Space.com.

Die Anzahl der erdnahen Asteroiden, die einen Durchmesser von einem Kilometer und mehr haben, schätzt man auf 1.100. Bisher hat man etwa die Hälfte von ihnen entdeckt und katalogisiert. Keiner von ihnen befindet sich derzeit auf Kollisionskurs mit der Erde.

In den letzten Jahren wurde die Öffentlichkeit mehrfach durch Fehlalarme aufgeschreckt, zuletzt im November 2000. Astronomen hatten damals gemeldet, das Objekt 2000 SG344 würde im Jahr 2030 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 500 mit der Erde kollidieren. Nur wenig später lagen genauere Bahnberechnungen vor und der Alarm musste zurückgezogen werden.

“Das war ein ganz normaler wissenschaftlicher Vorgang, aber in den Augen der Öffentlichkeit muss es wie ein Fehler ausgesehen haben”, sagt Richard Binzel vom MIT(Massachusetts Institute of Technology). “Wir müssen abwägen zwischen einer ehrlichen Informationspolitik der Öffentlichkeit gegenüber und der Gefahr eines Fehlalarms durch eine vorschnelle Veröffentlichung.”

Die Wissenschaftler wollen die Schaffung eines “Kommunikationsprotokolls” anregen, das regelt, wann die Öffentlichkeit zu informieren ist. “Heimlichtuerei ist nicht wünschenswert. Aber wer zu oft ohne Grund vor dem Wolf warnt, dem glaubt man im Ernstfall nicht mehr”, sagt Daniel Durda vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado.

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Konkrete Pläne darüber, was zu tun ist, wenn ein Asteroid auf Kollisionskurs zur Erde entdeckt wird, gibt es bisher nicht. Den ersten Versuch, einen Himmelskörper von seiner Bahn abzulenken, plant die NASA für das Jahr 2005 mit dem Kometen Tempel 1. In diesem Punkt zeigen die Wissenschaftler sich zuversichtlich: “Wir können mehr als die Dinosaurier, die vor 65 Millionen Jahren durch einen Asteroideneinschlag ausgerottet wurden.”

Axel Tillemans
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