Im Vergleich zu den Geburtsjahrgängen der 50er Jahre tritt damit heute die erste Periode knapp ein halbes Jahr früher ein. Das ist jedoch eine sehr viel weniger markante Verschiebung der Menarche als in der Zeit zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und der Mitte des 20. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert waren Mädchen zum Zeitpunkt der Menarche in der Regel zwischen 16 und 17 Jahre alt.
„Eine Untersuchung an 1000 Mädchen reicht noch nicht aus, um Fragen nach einer weiteren Verfrühung der Menarche endgültig zu klären“, sagt Judith Esser Mittag von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Es gebe immer wieder Hinweise aus der gynäkologischen Praxis, die auf eine Verschiebung der Reife von Mädchen hindeuten. Studien belegen zudem, dass der Hormonhaushalt der Mädchen heute anders ist als noch vor wenigen Jahren. Das wirke sich wahrscheinlich auch auf den Zeitpunkt der Menarche aus. „Alle Experten in diesem Bereich warten auf eine großangelegte Studie, die diese Fragen klären kann“, sagt Esser Mittag.