Einige der Patentanmeldungen belegten deutlicher als jede andere Publikation, wie sehr der Mensch zu einer neuen, kommerziell verwertbaren Rohstoffquelle werden soll, sagte Then. Als Beispiel nannte er Verfahren, bei dem menschliche embryonale Zellen in tierische Embryonen verpflanzt würden, um in diesen Mischwesen menschliche Organe zu züchten. „Viele der Verfahren sind ein echter Albtraum“, sagte Then. „Das deutsche Embryonenschutzgesetz hat große Lücken. Bei vielen Verfahren wird der Mensch im Grunde mit dem Tier gleich gesetzt.“
Laut Greenpeace ist auch die Patentierung einzelner menschlicher Gene problematisch, da bestimmte Firmen so das Monopol für die Verwendung der Gene etwa in der therapeutischen Praxis hätten. Bei Genen, die Krankheiten verursachen oder verhindern, würden Patienten, Ärzte und Kassen in die Abhängigkeit der Patentinhaber geraten. Besorgniserregend sei zudem die Ausweitung der Patentierung bei der Lebensmittelherstellung. Pflanzen sollen samt Endprodukten patentiert werden, so dass die Kontrolle der Nahrungsmittelproduktion in der Hand einzelner Unternehmen liege. Die Arbeit der Landwirte, besonders in den Entwicklungsländern, würde so gravierend eingeschränkt.