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Ist weniger arktisches Eis geschmolzen als bisher vermutet?

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Ist weniger arktisches Eis geschmolzen als bisher vermutet?
Greg Holloway vom Institute of Ocean Sciences in Sidney, Kanada vermutet, dass das Packeis der Arktis weniger stark geschmolzen ist als bisher angenommen. Gegenüber BBC-online erklärte er, dass ein Teil des Eises durch die in dem Gebiet herrschenden Winde abgedriftet sei und daher bei den Messungen der Eisdicke nicht erfasst wurde. Peter Wadham vom Scott Polar Research Institute in Cambridge, Großbritannien widerspricht dieser Hypothese.

Im Frühjahr 2000 warnte das Worldwatch Institute in Washington, dass die Eisdecke der Erde dramatisch geschmolzen sei (Lesen Sie dazu auch unseren Newsticker). Die Dicke des arktischen Eises hatte laut der Studie um 40 Prozent abgenommen. Die Eisdicke wurde mit Sonargeräten gemessen, die auf Unterseebooten angebracht waren. Während des Tauchens unter dem Packeis maßen die Wissenschaftler die Dicke des unter Wasser liegenden Eises.

Die Messdaten sind aber recht unvollständig, da die Dicke des Eises nicht kontinuierlich und auch nur in bestimmten Gebieten gemessen wurde. Holloway untersuchte, wann und wo die Messungen durchführt wurden und verglich die Daten mit den zu der Zeit aufgezeichneten Daten über Windrichtung und Windstärke. Er kommt zu dem Schluss, dass zur Zeit der Messungen große Mengen des Eises in andere Gebiete abgedriftet waren und die gemessenen Eisdicken daher ein falsches Bild vermitteln.

Peter Wadhams, vom Scott Polar Research Institute in Cambridge, Großbritannien widerspricht Holloways Hypothese. „Wissenschaftler, die versuchen die Eisdrift mit Hilfe von Computermodellen darzustellen, vermuten es nicht so einfach wie Dr. Holloway behauptet ? das Eis wird sich nicht einfach in einem anderen Gebiet auftürmen. Es wird Veränderungen in der Verteilung der Eisdicke der Arktis geben, aber es wird keine massiven Anhäufungen geben, die die Abnahme der Eisdicke kompensieren.“ erklärte er gegenüber BBC-online.

Ralf Möller
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