Infektionen der Ohren bei Kindern können mit gewöhnlichen Ohrentropfen häufig genauso gut behandelt werden wie mit Antibiotika. Das berichtet der amerikanische Mediziner Paul S. Matz vom Rhode Island Krankenhaus beim Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Kinderheilkunde in Baltimore.
In seiner Studie hat Matz insgesamt 88 Kinder mit akuten Infektionen untersucht. 95 Prozent fühlten sich nach der Behandlung mit Antibiotika besser. Bei der Behandlung mit Ohrentropfen waren es 89 Prozent. Antibiotika seien daher bei Ohrinfektionen häufig unnötig, schließt Matz aus diesem Ergebnis. Vielfach würden jedoch gerade die Eltern von den Ärzten erwarten, dass diese Antibiotika verschreiben.
„In mindestens der Hälfte der Fälle verschwindet die Infektion von alleine“, hat Matz beobachtet. Der Mediziner rät, sich zunächst auf schmerzstillende Tropfen zu beschränken. Erst wenn nach 48 Stunden noch keine Besserung eingetreten ist, seien Antibiotika angebracht. Das sei jedoch nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten der Fall.
Ulrich Dewald
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