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Kongress: Salben und "Impfungen" ergänzen Hautkrebsbekämpfung

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Kongress: Salben und "Impfungen" ergänzen Hautkrebsbekämpfung
Mit neuartigen Salben sowie „Impfungen“ wollen Mediziner künftig erfolgreicher gegen Hautkrebs kämpfen. Auf dem 41. Kongress der deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Berlin wurde am Freitag die neue Substanzklasse Imiquimod vorgestellt, die als hochprozentige Salbe erfolgreich oberflächliche Basalzellkarzinome zum Verschwinden bringt. Noch im Erprobungsstadium befindet sich eine Impfung, die gezielt gegen Hautkrebs und Hautkrebsmetastasen arbeitet, hieß es auf dem bis Samstag dauernden Kongress.

Imiquimod, das bereits auf dem Markt sei, bewirke in 83 Prozent der Fälle eine Tumorfreiheit, hieß es. Die Salbe aktiviere ruhende Abwehrzellen in tieferen Schichten der Haut, die sich dann gegen Hautkrebszellen wenden, erläuterte Tagungsleiter Wolfram Sterry von der Berliner Charite. Die Krebszellen werden abgestoßen.

Während die Salbe als lokale Chemotherapie unspezifisch auch gegen Viren und Warzen wirke, sei die in der Erprobung befindliche Impfung speziell gegen Hautkrebszellen gerichtet. Auch hier handele es sich um eine Immunaktivierung, erläuterte Sterry. Derzeit werde an kleinen Patientengruppen in Zürich, Erlangen, Mainz, Göttingen und Berlin die Immunsystemreaktion auf die Impfung erforscht. Deutschland sei auf diesem Gebiet weiter als die USA, betonten mehrere Ärzte auf dem von 2000 Dermatologen besuchten Kongress.

Hautkrebs ist in Deutschland nach Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen die dritthäufigste Krebsart, sagte Prof. Claus Garbe (Universitäts-Hautklinik Tübingen) – mit zunehmender Tendenz. 100 von 100 000 Einwohnern erkranken jährlich daran. In Deutschland seien jährlich 2500 Tote durch den „schwarzen Hautkrebs“ (malignes Melanom) zu beklagen. Die Häufigkeit unter der weißen Bevölkerung in Australien sei zehn Mal so hoch.

„Früherkennung ist das allerwichtigste beim Melanom“, betonte Garbe. „70 Prozent werden definitiv geheilt.“ Etwa fünf bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung hätten wegen Hautpigmenten und Leberflecken ein erhöhtes Risiko. Diese Gruppe sollte regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung bei einem Hautarzt. Die Kassen hätten die Untersuchung bisher nicht in ihren Leistungskatalog aufgenommen, bemängelte der Arzt.

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dpa
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