Wissenschaftler der Newcastle University haben einen Weg gefunden, den natürlichen Reparaturmechanismus von geschädigter Erbinformation zu steigern und somit die Lebenserwartung zu verlängern. Diese Erkenntnisse könnte sowohl für eine effektivere Anti-Alterungsbehandlung, als auch für neue Wege in der Krebsbehandlung eingesetzt werden.
Das Wissenschaftlerteam um Alexander Burkle vom Department of Gerontology der Newcastle University entdeckten, dass gesteigerte Mengen eines spezialisierten Proteins die Reparatur geschädigter Erbinformation verbessern. Das Protein PARP-1 unterstützt die Zellen, indem es die beschädigten DNA-Stränge ausbessert. Die Fehler im Erbgut könnten die treibende Kraft im Alterungsprozess sein. Außerdem spielen sie eine Schlüsselrolle in der Entstehung von Tumoren.
Das Newcastle Team brachte die unterschiedliche Lebensspanne vieler Tiere mit verschiedenen Typen des Proteins PARP-1 in Verbindung. So besitzen Mäuse, die aufgrund vieler natürlicher Fressfeinde nur eine kurze Lebenserwartung besitzen, auch eine weniger effektive Form des Proteins. Menschen hingegen entwickelten im Laufe der Evolution effizientere Formen, da ihre Lebensspanne wesentlich länger ist.
Burkle gelang es nun, Zellen zu produzieren, die unter Stressbedingungen ihre Erbinformation in besserem Zustand hielten als andere. Aufgrund seiner Ergebnisse vermutet er, dass schnell alternde Menschen in einigen Geweben einen Defekt im PARP-1 Protein aufweisen.
Dr. Dagmar Knopf