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Experten fordern bessere Behandlung für psychisch kranke Kinder

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Experten fordern bessere Behandlung für psychisch kranke Kinder
Rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind nach Schätzung von Experten verhaltensauffällig oder psychisch gestört.

«Etwa jeder zehnte junge Mensch unter 18 Jahren ist behandlungsbedürftig», sagte der Hamburger Psychiater, Prof. Michael Schulte-Markwort, am Donnerstag zum Auftakt des «7. Forums Rehabilitation – Brennpunkte in der Psychiatrie» in Hamburg.

Einem großen Bedarf nach Behandlung stehen nach seinen Worten aber nur knapp 500 niedergelassene Ärzte und Jugendpsychiater gegenüber. Auch die Anzahl der Kinderpsychologen sei unzureichend. «Nach neueren epidemiologischen Zahlen sind noch nicht einmal die Hälfte der psychisch auffälligen Kinder und Jugendlichen in Behandlung», erklärte der Professor.

Auch sei der Kenntnisstand bei Kinder- und Hausärzten sowie Lehrern und Erziehern über psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter immer noch unzureichend. Das führe zu Fehldiagnosen oder verspäteten Überweisungen. «Werden psychisch auffällige Kinder nicht oder nicht richtig behandelt, hat das Auswirkungen auf ihr ganzes Leben», erklärte der Psychiater. Die Spätfolgen seien oft verheeren.

Eine wirkungsvolle Vernetzung aller Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sei notwendig, «damit allen Kindern rechtzeitig und professionell geholfen werden kann», so der Professor. Dazu gehöre auch die Vernetzung mit der Erwachsenenpsychiatrie.

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Ein ebenfalls neuer Schwerpunkt des bis zum Sonnabend dauernden Kongresses mit rund 1 000 Teilnehmern – darunter auch viele psychisch Kranke und ihre Angehörigen – ist der Bereich «Transkulturelle Psychiatrie». Hier geht es sowohl um spezielle Angebote für psychisch kranke Ausländer als auch um die besondere Problematik von Folteropfern und psychischen Problemen von Flüchtlingskindern, erklärten die Veranstalter. Einer Studie zufolge leiden Kinder türkischer Einwanderer deutlich häufiger an behandlungsbedürftigen Ängsten als ihre deutschen Altersgenossen.

dpa
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