Tagungsleiter Wolfram Sterry von der Berliner Charité warnte vor der Bagatellisierung von chronischen Hautkrankheiten. Diese hätten einen erheblichen negativen Einfluss auf Psyche und Lebensqualität der Betroffenen. «Akne ist genauso belastend wie schweres Asthma», meinte er auf dem von 2000 Medizinern besuchten Kongress.
Bei Diagnose und Therapie des schwarzen Hautkrebses gebe es erhebliche Fortschritte, sagte Tagungsleiter Sterry weiter. Die Aktivierung des Immunsystems spiele bei den neuen Therapieformen eine große Rolle. Das Risiko eines malignen Melanoms sei in den vergangenen 25 Jahren von 1 zu 1500 auf 1 zu 75 gestiegen. «Die Zahl der Hautkrebse verdoppelt sich alle sieben Jahre. Wir büßen heute für die Sünden der 50er und 60er Jahre», sagte Tagungspräsident Erwin Schöpf, Direktor der Freiburger Universitätshautklinik.
Neue Formen der Therapie gebe es für Bienen- und Wespenallergiker. Sie könnten sich in einer Woche oder gar nur an einem Tag in der Intensivstation immunisieren lassen. Jährlich würden 50 bis 100 Menschen in Deutschland an Bienen- und Wespenstichen sterben. In der Immuntherapie werde derzeit mit Tropfen statt Spritzen experimentiert. Sie würden unter die Zunge oder in die Nase gegeben und seien besonders für Kinder geeignet.
In der Bundesrepublik gibt es nach Angaben von Schöpf rund 4500 Hautärzte, die meisten in eigener Praxis niedergelassen. An den Universitäten gebe es 35 Hautkliniken mit 760 Dermatologen. Die Hautärzte werden jedes Jahr 21 Millionen Mal konsultiert.