Kinder werden in Krankenhäusern dreimal so häufig mit falschen oder nicht richtig dosierten Medikamenten behandelt wie Erwachsene. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ ( JAMA, Bd. 285, S. 2114). Neun von zehn Fehler ließen sich jedoch vermeiden, wenn Ärzte bei der Verordnung der Medikamente Computer statt Schreibblöcke verwenden würden.
Bei über 10.700 untersuchten Verschreibungen in amerikanischen Krankenhäusern begingen Ärzte 141 schwerwiegende Fehler, die den Kindern hätten schaden können, fanden die Forscher um Rainu Kaushal vom Kinderspital Boston. In 26 Fällen schädigte ein Medikament die Gesundheit der Kinder tatsächlich. Besonders häufig vertaten sich die Ärzte bei Neugeborenen.
Die Fehler entstanden meist bei der Verschreibung. Oft wurde die Dosis eines Medikaments falsch angegeben. Ein Computer könnte die Ärzte jedoch sinnvoll unterstützen, schreiben die Forscher. Der Rechner würde den Arzt etwa auf Allergien seines Patienten aufmerksam machen, die Dosis kontrollieren und vor Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten warnen. Genau so hilfreich gegen Fehler wäre aber auch, wenn Ärzte auf der Station mit einem Pharmazeuten zusammenarbeiten würden.
Marianne Diehl