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Die Evolution des Menschen dauert an

Geschichte|Archäologie

Die Evolution des Menschen dauert an
Die Evolution des Menschen ist nicht, wie viele angenommen haben, zum Stillstand gekommen. Genetische Merkmale, die dazu führen, dass Frauen immer früher Kinder bekommen, werden sich in den Industrieländern zukünftig ausbreiten. Das berichten britische Wissenschaftler in der Zeitschrift Evolution.

Ian Owens und seine Kollegen vom Imperial College in London ermittelten die „biologische Fitness“ von 2.710 weiblichen Zwillingen in Australien anhand der Zahl ihrer Kinder. Durch Vergleiche zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen stellten sie fest, welche mit der Kinderzahl korrelierenden Merkmale genetisch bedingt waren.

Unerwarteterweise erwies sich das Alter, in dem die Frauen ihr erstes Kind bekamen, als Faktor mit starker genetischer Komponente – und das quer durch alle soziale Schichten. Faktoren wie Religionszugehörigkeit oder Erziehung, die auch einen Einfluss auf die Zahl der Kinder hatten, waren dagegen nicht genetisch bedingt.

Frauen, die bereits in jungen Jahren ihr erstes Kind bekommen, werden in der Regel insgesamt überdurchschnittlich viele Nachkommen haben. Gene, die die Zahl der Kinder eines Menschen erhöhen, werden sich mit jeder Nachfolgegeneration stärker in einer Population ausbreiten. Nach Ansicht von Owen könnte es sich dabei um solche Gene handeln, die psychische Merkmale oder das Verhalten von Frauen beeinflussen.

Owens warnt vor einer heiklen Diskrepanz: Während die Lebensplanung von Frauen heute verstärkt dahin tendiert, den Zeitpunkt für die Geburt des ersten Kindes immer weiter hinauszuschieben, läuft die Evolution auf der genetischen Ebene offenbar in die entgegengesetzte Richtung.

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Im vorindustriellen Zeitalter bestimmten hauptsächlich physische Merkmale wie zum Beispiel Widerstandskraft gegen Krankheiten und Entbehrungen die biologische Fitness. Diese haben mit der verbesserten medizinischen Versorgung (starker Rückgang der Kindersterblichkeit) an Bedeutung für die weitere Evolution des Menschen verloren.

Joachim Czichos
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