Eine Zusammenfassung der Nebenwirkungen von Akupunktur-Behandlungen in den letzten fünfzig Jahren hat nun erstmalig ein Ärzteteam in der Fachzeitschrift The American Journal of Medicine veröffentlicht. Hieraus geht hervor, dass die Behandlung mit der dünnen Nadel durch einen erfahrenen Akupunkteur nur sehr selten schädliche Komplikationen hervorruft.
Obwohl Akupunktur in China schon seit langem als Therapie angewandt wird und mittlerweile auch in der restlichen Welt verbreitet ist, liegen nur wenige medizinische Veröffentlichungen aus diesem Gebiet vor. So konnte Edzard Ernst von der
University of Exeter bei seiner Auswertung lediglich auf neun Hinweise in der medizinischen Literatur zurückgreifen. Hierbei stammten fünf aus Europa und vier aus dem fernen Osten.
Jeweils knapp über 40 Prozent der Therapierten berichteten von durch die Nadeln ausgehenden Schmerzen und ein mit dem Stechen geringeres Bluten. Während sich nur wenige Patienten nach der Behandlung schwach fühlten, beschrieben 86 Prozent eine tiefe Entspannung. Befürworter der Nadeltherapie glauben an den positiven Effekt auf einem weiten Gebiet von Schmerzlinderung bis zur Heilung verschiedener Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und des Stoffwechsels.
Ernste Probleme beschrieben nur zwei Studien: den Fall einer Lungenembolie und zwei Fälle abgebrochener Nadeln, die anschließend chirurgisch entfernt werden mussten. Außerdem erlitt ein Patient Verbrennung, als er mit einer Wärmeanwendung behandelt wurde.
Dr. Dagmar Knopf