Forscher der University of California haben einen Zusammenhang zwischen bestimmten Nervenwachstumsfaktoren im Blut Neugeborener und der Ausbildung von Autismus und anderen geistigen Behinderungen entdeckt. Wie in der Maiausgabe der Annals of Neurology gemeldet wird, ermöglichten vom California Department of Health über Jahre aufbewahrte Blutproben von Neugeborenen den Wissenschaftlern eine umfangreiche Analyse.
Die Untersuchung von Blutproben aus den Jahren 1983 bis 1985 ergab, dass bei Kindern, die später an Autismus und geistigen Behinderungen litten, hohe Konzentrationen bestimmter Proteine nachgewiesen wurden, die einen wesentlichen Einfluss auf Nervenwachstum und -regeneration haben. Nervenwachstumsfaktoren steuern die Entwicklung des zentralen Nervensystems während der Embryonalphase und spielen eine wichtige Rolle bei der Produktion neuer Hirnzellen und deren Organisation im Nervensystem.
Die Forscher vermuten, dass Störungen und Unterbrechungen dieses Prozesses in Verbindung mit den späteren Krankheitsbildern gebracht werden können. Da diese Behinderungen normalerweise erst in späteren Kindheit diagnostiziert werden können, wäre die Früherkennung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu neuen Therapien und zu einem besseren Verständnis der biologischen und genetischen Zusammenhänge, die zu solchen Behinderungen führen.
Marion Herzog
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