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Auf Autisten wirkt das Gesicht ihrer Mutter nicht vertraut

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Auf Autisten wirkt das Gesicht ihrer Mutter nicht vertraut
Autistische Kinder erkennen eher ihr Spielzeug wieder als das Gesicht ihrer Mutter. Zu diesem Ergebnis ist eine Psychologin der University of Washington gekommen. Sie stellt ihre Studie am 19. April beim Jahrestreffen der “Society for Research in Child Development” in Minneapolis vor.

Geraldine Dawson, die das Autismus-Center der University of Washington leitet, hat 72 Kinder im Alter von 3-4 Jahren mit einem so genannten geodätischen Sensor-Netz, das etwa aussieht wie ein Haarnetz, versehen und ihnen zwei Arten von Bildern vorgeführt: das eine waren Bilder von fremden oder vertrauten Personen, das andere Bilder von fremden oder vertrauten Spielzeugen. Von den Kindern waren 34 Autisten, 21 normal entwickelte Kinder und 17 leicht zurückgebliebene, aber nicht-autistische Kinder. Die vom geodätischen Sensor-Netz aufgezeichneten Gehirnaktivitäten zeigten, dass die normal entwickelten und die zurückgebliebenen Kinder gleichermaßen gut jeweils ihre Mutter erkannten, während die autistischen Kinder das Bild ihrer Mutter offenbar wie ein beliebiges Gesicht ansahen. Bei den Spielzeugen hingegen zeigten alle drei Kindergruppen die gleiche Reaktion: Sie unterschieden das vertraute Spielzeug vom fremden Spielzeug.

Daraus zieht Dawson den Schluss, das die Gesichtererkennung ein zentrales Diagnose-Kriterium für Autismus werden könne. “Wir wissen, dass sogar neugeborene Babys von gesichterähnlichen Stimuli angezogen werden. Dieses angeborene Interesse an Gesichtern ist der Beginn der sozialen Entwicklung”, erklärt die Wissenschaftlerin. “Diese neue Studie sagt uns etwas ganz Grundlegendes über die Abnormalitäten beim Autismus. Sie könnte ein wichtiger Hinweis auf Gehirnwindungen sein, die nicht fehlerfrei funktionieren. Dass alle Kinder in dem Versuch ähnlich auf das Spielzeug reagierten, deutet darauf hin, dass Autismus keine allgemeine Störung ist. Die Studie zeigt, dass Autismus eine Störung des sozialen Gehirns ist.”

Doris Marszk
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