200.000 Jahre alt sind die Zähne von Säugetieren aus einer großen Höhle im Süden Chinas. Untersuchungen ergaben, dass die Menschen die Höhle als Lagerstätte für das Rohmaterial „Zahn“ benutzten, aus dem sich weitaus bessere Werkzeuge herstellen ließen als aus Stein. Das sagt Lynne Schepartz, Archäologin der University of Cincinatti.
Die Ausgrabungen zeigen, dass Menschen bereits vor 300.000 Jahren die Höhle Panxian Dadong (große Höhle) in der Guizhou Provinz benutzten, so das Nachrichtenmagazin abc-NEWS. Etwa einen Meter unter dem Höhlenboden fanden die Forscher eine ein Meter dicke Sedimentschicht gespickt mit Zähnen, unter anderem vom Rhinozeros und dem elefantenähnlichen Stegodon (Rüsseltier). Andere Tierknochen waren nicht enthalten. Da große Säugetiere wie das Rhinozeros nicht in Höhlen lebten, stellt sich die Frage, wie die Zähne in die Höhle gelangten, erklärt Schepartz. Wahrscheinlich lagerten die Menschen die Zähne in der Höhle, um aus ihnen Werkzeuge zu fertigen. Generell hat Stein aus dieser Gegend nur geringe Qualität und ist für Werkzeuge schlecht zu gebrauchen.
In der Dadong Fundstelle kann man erstmals nachvollziehen, wie die frühen Menschen große Tierzähne als Hauptbestandteil ihres Werkzeuges einsetzten. „Wenn einem Rhinozeros ein Zahn abbricht, entsteht automatisch eine scharfe Kante. Dies nutzten die Menschen ohne Zweifel zu ihrem Vorteil“, so Schepartz. „Wahrscheinlich brauchten die Menschen scharfkantiges Werkzeug, um aus Bambus weitere Werkzeuge herzustellen.“
Birgit Kahler