Warum Krebszellen so schnell wachsen und sich verbreiten können, haben Andrew Aplinvon und seine Kollegen von der University of North Carolina in Chapel Hill herausgefunden: Durch die Veränderung von Wachstums-Proteinen, die signalisieren, daß sich die Zelle in der adäquaten Umgebung befindet, können sich Krebszellen schnell und unabhängig von ihrer Umgebung teilen.
Normale Zellen benötigen zwei Signale, um sich zu teilen: Ein Wachstum förderndes Protein und ein Zeichen, daß sie sich in der “richtigen” Umgebung befinden. Forscher der University of Carolina haben nun entdeckt, daß diese beiden Signale zusammenhängen. Aktivierte Wachstums-Proteine, sogenannte ERKs (extracellular-regulated kinases), müssen in den Zellkern vordringen, um das Zellwachstum auszulösen. Bei Zellen, die an keiner Oberfläche anliegen, verweilen die ERKs im Zytoplasma, der Region außerhalb des Zellkerns. Nur wenn die Zelle an der “richtigen” Oberfläche anliegt, werden die ERKs so verändert, daß sie in den Zellkern eindringen und die Zelle zur Teilung anregen können.
Zahlreiche Krebszellen sind in der Lage, sich ohne jeglichen Kontakt mit einer Oberfläche oder in einer inadäquaten Umgebung in einem anderen Teil des Körpers, mit dem sie normalerweise nicht in Berührung kommen, zu vermehren. Diese Fähigkeit rührt laut der Forscher daher, daß die ERKs der Krebszellen so verändert sind, daß sie unabhängig von der Umgebung automatisch in den Zellkern vordringen und das Wachstum auslösen.
Jutta Perkert