Am 4. April erschien im Newsticker eine auf einem Science-Artikel (Science, Bd. 291, S. 2616-2619) beruhende Meldung, in welcher neue Untersuchungsergebnisse zur Biodiversitätsforschung vorgestellt wurden. Eine Kernaussage des Artikels bestand darin, dass im untersuchten Areal nicht selten Gebiete größter Biodiversität auch solche sind, in denen die menschliche Besiedelungsdichte am höchsten ist.
Naturschutzbemühungen beziehen sich jedoch zumeist gerade auf Gebiete, die noch sehr ursprünglich und wenig besiedelt sind. Durch die Darstellung in der genannten Meldung konnte der Eindruck entstehen, dass durch das Zusammentreffen von hoher menschlicher Besiedelungsdichte und großer Biodiversität ein harmonisches Verhältnis existiere, welches keiner Schutzmaßnahmen bedürfe. Dies ist nicht der Fall. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, Schutzbemühungen künftig verstärkt auch auf dicht besiedelte Gebiete anzuwenden. Eine einseitige Orientierung unter Auslassung dieser Regionen würde letztendlich viele der dort lebenden Arten in eine überlebenskritische Situation bringen.
Naturschutz ist sowohl in weniger stark als eben auch in dicht besiedelten Gebieten für das Überleben zahlreicher Tiere und Pflanzen dringend nötig. Wir bedauern die missverständliche Darstellung in der genannten Meldung.
Olaf Elicki
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