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Studie: Schweinemast verbreitet Unempfindlichkeit gegen Antibiotika

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Studie: Schweinemast verbreitet Unempfindlichkeit gegen Antibiotika
Antibiotika in der Schweinemast führen zu resistenten Bakterien in Böden und Grundwasser. Dies haben US- Forscher mit einer Erbgut-Untersuchung bestätigt. Bakterien in der Nähe von Schweinefarmen waren unempfindlich gegen das dort eingesetzte Antibiotikum Tetrazyklin.

Die Forscher um Rustam Aminov von der Universität Illinois in Urbana-Champaign fürchten, dass die für diese Resistenz verantwortlichen Gene nicht nur an andere Bakterien weitergegeben werden, sondern letztlich auch in Darmbakterien des Menschen gelangen könnten.

Das Team hatte die Erbanlagen von Boden – und Grundwasserbakterien in der Umgebung zweier Schweinemastbetriebe untersucht, wie das Fachjournal „New Scientist“ (Nr. 2287, S. 4) berichtet. Dort bekamen die Tiere zur Wachstumsförderung das Antibiotikum Tetrazyklin. Die im Darm der Tiere vorhandenen Bakterien entwickeln gegen dieses Antibiotikum Resistenzen, sie wurden also unempfindlich gegen das Medikament. In den Bakterien außerhalb der Zuchtbetriebe fanden die Wissenschaftler nahezu identische Gene für die Tetrazyklin-Resistenz. Sie schlossen daraus, dass sich die Resistenzen verbreiten und vermuten, dass sie so auf indirektem Wege – zum Beispiel über das Trinkwasser – auch in Bakterien des Menschen gelangten.

In einer früheren Untersuchung konnte Abigail Salyers (Universität Illinois) nachweisen, dass Bakterien, die in den menschlichen Darm gelangen, Erbanlange mit den dort vorhandenen Bakterien austauschen können.

In den USA werden dem Tierfutter routinemäßig Antibiotika beigemischt, die auch in der Humanmedizin eingesetzt werden. Nach Angaben von Irene Lukassowitz vom Bundesinstitut für gesundheitlichen und Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (Berlin) ist in Deutschland, sowie den anderen Ländern der Europäischen Union der Einsatz dieser Antibiotika zur Leistungsförderung der Tiere hingegen verboten. Die Originalstudie ist im Journal „Applied and Environmental Microbiologie (Bd. 67, S. 1494) erschienen.

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dpa
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