Künftig seien völlig neue Dienstleistungen durch die Nutzung der Satelliten-Navigation möglich, sagte Peter Fenske, Manager der Sun Microsoft GmbH (München). Das Auto werde zu einer Schnittstelle im Internet und könne Dienste nutzen, die von den beiden Systemen abgeleitet würden. So könnte sich ein Autofahrer über sein Handy in einer fremden Stadt über Geschäfte, Hotels oder Sehenswürdigkeiten informieren. Das Galileo-Projekt wird vom Verband der Automobilindustrie (VDA) allerdings abgelehnt. Aus VDA-Sicht sind Qualität und technische Eigenschaften des GPS-Signals für spezielle Bedürfnisse des Straßenverkehrs vollkommen ausreichend.
Als einen „Quantensprung“ bezeichnete dagegen Thomas Mayer vom Raumfahrtunternehmen Astrium GmbH (Ottobrunn), das an der Entwicklung von Galileo mitarbeitet, die Verfügbarkeit zweier Systeme zur Massenanwendung. Obwohl das US-Monopol durch Galileo gebrochen werde, gingen die Europäer nicht in Konkurrenz zu GPS, sondern stellten eine sinnvolle Ergänzung zur Verfügung, sagte er. Es werde technische Endgeräte geben, die beide Systeme empfangen und nutzen können. Per Handy könnten sich zum Beispiel Autofahrer über Staus und Ausweichrouten informieren. Die Zahlung könnte per Handy erfolgen.