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Satellitensystem Galileo eröffnet neue Marktchancen

Astronomie|Physik

Satellitensystem Galileo eröffnet neue Marktchancen
Die künftige Nutzung des europäischen Satelliten- Navigationssystems Galileo eröffnet nach Ansicht von Experten bislang ungeahnte Marktchancen. Nach einer Studie wird allein in Deutschland für entsprechende Endgeräte und Dienstleistungen im Zeitraum von 2007 bis 2017 ein Marktpotenzial von rund 83 Milliarden Mark erwartet, hieß es am Mittwoch auf der Wissenschafts-Pressekonferenz in Bonn. Die Wertschöpfung des Raumfahrtprojektes werde zu 90 Prozent auf dem Boden erfolgen. Galileo soll 2008 in Betrieb gehen und eine präzise, kostenlose und zuverlässige Ortsbestimmung an jedem Punkt der Erde möglich machen.

Galileo, für das die Europäische Union (EU) Anfang April grünes Licht gab, kostet in den nächsten 20 Jahren den Angaben zufolge rund 6 Milliarden Euro. Es steht unter ziviler Kontrolle und funktioniert unabhängig vom bereits existierenden amerikanischen System GPS (Global Positioning System), das vom US-Militär kontrolliert wird. Bei GPS gibt es keine Garantie, das es ständig zur Verfügung steht. Die Signale können stumm gehalten, verschlüsselt oder gestört werden.

Künftig seien völlig neue Dienstleistungen durch die Nutzung der Satelliten-Navigation möglich, sagte Peter Fenske, Manager der Sun Microsoft GmbH (München). Das Auto werde zu einer Schnittstelle im Internet und könne Dienste nutzen, die von den beiden Systemen abgeleitet würden. So könnte sich ein Autofahrer über sein Handy in einer fremden Stadt über Geschäfte, Hotels oder Sehenswürdigkeiten informieren. Das Galileo-Projekt wird vom Verband der Automobilindustrie (VDA) allerdings abgelehnt. Aus VDA-Sicht sind Qualität und technische Eigenschaften des GPS-Signals für spezielle Bedürfnisse des Straßenverkehrs vollkommen ausreichend.

Als einen „Quantensprung“ bezeichnete dagegen Thomas Mayer vom Raumfahrtunternehmen Astrium GmbH (Ottobrunn), das an der Entwicklung von Galileo mitarbeitet, die Verfügbarkeit zweier Systeme zur Massenanwendung. Obwohl das US-Monopol durch Galileo gebrochen werde, gingen die Europäer nicht in Konkurrenz zu GPS, sondern stellten eine sinnvolle Ergänzung zur Verfügung, sagte er. Es werde technische Endgeräte geben, die beide Systeme empfangen und nutzen können. Per Handy könnten sich zum Beispiel Autofahrer über Staus und Ausweichrouten informieren. Die Zahlung könnte per Handy erfolgen.

dpa
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