Eine Hormonausschüttung löst im menschlichen Körper gleichzeitig viele verschiedene Reaktionen aus. Ein ähnliches Konzept verfolgen Wissenschaftler von der University of Southern California jetzt bei der Softwareentwicklung für Roboter. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Die Roboter sollen dazu in die Lage versetzt werden, sich selbstständig an neue Situationen oder Aufgaben anzupassen. Ein Roboter, der ein Bein verliert, soll beispielsweise auf eine neue Gangart umschalten, so dass seine verbleibenden Möglichkeiten optimal genutzt werden. Roboter, die andere Planeten erkunden, sollen sich selbst so umrüsten können, dass sie ihre Aufgaben in der vorgefundenen Umwelt optimal erfüllen.
“ Hormone übermitteln Botschaften, die verändert oder verzögert werden können ? oder die auf ihrem Weg sogar vollkommen verschwinden können.“ So erklärt der Projektleiter Peter Will die zugrunde liegende Idee. In einem aus einzelnen Modulen aufgebautem Roboter werden die „Hormon-Nachrichten“ zwischen den Modulen übermittelt. Die Module erhalten dabei Informationen über den Zustand der anderen Module.
Allerdings übermitteln die digitalen Hormone keine spezifischen Anweisungen. Jedes Modul „interpretiert“ die Information auf eigene Weise. Der Roboter kann dadurch seine jeweilige Aufgabe entsprechend seinem gegenwärtigem Zustand optimal erfüllen.
Axel Tillemans