Die Zuneigung zum eigenen Haustier kann gefährlich werden: Amerikanische Forscher haben nachgewiesen, dass treue Herrchen oder Frauchen im Fall einer Flutkatastrophe viel häufiger behördliche Anordnungen zur Evakuierung missachten als Bürger ohne Haustiere. Die Ergebnisse der Studie sind im „American Journal of Epidemiology“ (153, S. 659) veröffentlicht.
Die Wissenschaftler um Sebastian Heath von der Universität Purdue hatten Personen von 397 Haushalten befragt, die einige Monate zuvor bei einer Überschwemmungskatastrophe aufgefordert worden waren, ihre Häuser zu verlassen. Rund 21 Prozent der Familien mit Tieren hatten sich diesem Aufruf widersetzt. Dagegen blieben nur 16 Prozent der Familien ohne Haustiere in ihren Häusern.
Der entscheidende Grund, das Haus zu verlassen, war jedoch die Sicherheit der Kinder: Bei Familien mit Kindern und Haustieren war die Bereitschaft, sich in Sicherheit zu bringen, doppelt so groß wie bei Familien, in denen keine Kinder aber Haustiere lebten.
In künftigen Notfallplänen müsse daher auch an die Tiere und ihre Besitzer gedacht werden, schließen die Forscher aus ihrer Studie. Katzenliebhaber beispielsweise sollten sich Boxen für den Transport ihrer Lieblinge anschaffen.
Ulrich Dewald