Viren können offenbar Schizophrenie auslösen. In der Hirnflüssigkeit von Patienten fanden Forscher der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und der Universität Heidelberg jetzt Spuren aktiver Viren.
Dreißig Prozent der Patienten mit akuter Schizophrenie und sieben Prozent der chronisch Kranken sind davon betroffen, berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe der „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Bd. 98, S. 4293). Die Hirnflüssigkeit von Gesunden oder Patienten, die an anderen neurologischen Erkrankungen litten, war hingegen frei von den Virenspuren.
Die Forscher unter Leitung von Robert Yolken hatten 35 Patienten mit Schizophrenie und 12 Kontrollpersonen untersucht. Dabei fanden die Forscher, dass die Schizophrenie auslösenden Viren schon seit langer Zeit im Erbgut aller Menschen schlummern. Warum sie bei manchen aktiv werden, wissen die Forscher noch nicht. Sie hoffen, einmal den „Wecker“ dieser Viren ausschalten und damit die Schizophrenie verhindern zu können.
Marianne Diehl
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