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Gamma-Strahlen weisen Weg zu Kinderkrippe für Stern-Babys

Astronomie|Physik

Gamma-Strahlen weisen Weg zu Kinderkrippe für Stern-Babys
Eine Erruption von Gamma-Strahlen mit einer Intensität von mehr als einer Billiarde (eine 1 mit 15 Nullen) Sonnen könnte Wissenschaftlern die staubverhüllten Orte sichtbar machen, an denen Sterne entstehen. Die Beobachtung einer solchen, besonders intensiven Explosion wurde nun auf einer Astronomie-Tagung in Baltimore bekanntgegeben.

Diese hochenergetischen kosmischen Explosionen werden als „gamma-ray bursts“ (GBR) bezeichnet. Astronomen wissen bisher nicht, warum sie sich ereignen und was sie genau sind. Bisherige Theorien vermuten schwarze Löcher, verschmelzende Neutronensterne oder explodierende Sterne hinter den GBRs. Man nimmt an, dass es sich dabei nach dem Urknall um die energiereichsten Ereignisse handelt.

Der Blitz einer solchen Explosion in mehr als 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde wurde im Februar vom italienisch-niederländischen Satelliten „BeppoSAX“ beobachtet. Wie sich herausstellte, handelte es sich um die zweitstärkste beobachtete Explosion, bei der man die Entfernung zur Erde kennt.

Der Wissenschaftler Luigi Piro vom italienischen Consiglio Nazionale della Ricerche in Rom arbeitet am BeppoSAX-Projekt. Er fand heraus, dass dieser und andere GBRs ein Schockwellenpaar erzeugten. Diese Schockwellen dehnen sich wie eine sehr rasch wachsende Blase aus. Allerdings stieß diese Blase gegen eine dichte Wand aus Gas. Solche Gasdichten findet man nur in den dicht gefüllten Regionen des Universums, in denen Sterne entstehen, legt Piro dar.

Wenn diese Beobachtung stimmt, wären GBRs kosmische Straßenschilder, die den Weg hin zu ?Stern-Kinderkrippen? weisen, sagt Fiona Harrison vom California Institute of Technology. Sie wären außerdem Wegweiser, die durch die kosmischen Gas- und Staubwolken um diese Kinderkrippen hindurch scheinen ? im Gegensatz zu sichtbarem Licht, das dort absorbiert wird.

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„Sterne werden in diesen wunderschönen interstellaren Nebeln ausgebrütet. Allerdings ist viel Staub und Gas des Nebels um sie herum. Diese Materie verhindert, dass man die Sterne selber sieht. Wenn aber einer von hundert dieser Baby-Sterne in einem gamma-ray burst explodiert, dann scheint die Gamma-Strahlung durch und man kann sagen: ?Aha, dort also entstehen Sterne.?“

Seit den 1970er Jahren sind über 3000 GBRs beobachtet worden. Allerdings kennt man nur von 40 dieser Ereignisse den Entstehungsort. Wissenschaftler vermuten, dass sich pro Tag ungefähr eine solche Explosion im Universum ereignet.

Ihre Energie ist schwer zu messen. Astronomen schätzen aber, dass ein Prozent eines GBR ausreichen würde, um den Energiebedarf der Erde für eine Billionen Jahre zu decken. Ein GBR im Zentrum unserer Milchstraße, der bis zur Erde gelangt, hätte daher fatale Folgen für uns. Allerdings können die Forscher nicht angeben, wie häufig so etwas in unserer Galaxie passiert.

Arndt Dürr
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