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Lehmziegel sollen Missionen auf dem Mars vor Strahlung schützen

Astronomie|Physik

Lehmziegel sollen Missionen auf dem Mars vor Strahlung schützen
Die ersten Astronauten auf dem Mars sollen laut Plänen der NASA zwar erst um das Jahr 2020 landen, doch schon jetzt forschen Wissenschaftler und Studenten daran, die Menschen im All auf praktische und preiswerte Weise vor der kosmischen Strahlung zu schützen. Chemiker um Richard Kiefer vom College of William and Mary testen derzeit die Abschirmungsqualitäten von Ziegelsteinen, die aus einer Mischung von Polyäthylen und Oberboden vom Mars gebacken werden könnten. Auf diese Weise müsste nur der Kunststoff auf den roten Planeten transportiert werden.

Anders als die Erde hat der Mars kein Magnetfeld, das die überall im All vorhandene kosmische Strahlung abschirmt. Die Strahlung kann zu schweren Gesundheitsschäden bis hin zum Tod führen, je nachdem, wie lange man ihr ausgesetzt ist. Eine Mars-Mission kann mehrere Jahre dauern. Die strahlungsschützende Raumkapsel wird auf Dauer zu eng werden. So suchte das NASA Langley Research Center nach Materialien, die gut zu transportieren sind. Ideale Schutzwirkung gegen die Strahlung bietet flüssiger Wasserstoff, „doch der ist ein wenig unpraktisch zum Mars zu bringen“, so Kiefer.

Das Material zweiter Wahl ist das Grundmaterial für Plastiktüten, Polyäthylen, da es einen hohen Wasserstoffanteil aufweist. Es ist leicht für den Transport, die Stabilität bekommt es beim Mix mit Bodenkrume, die der Oberflächenschicht des Mars, dem so genannten Regolith, ähnlich ist.

Im vergangenen Jahr hatte Kiefers Team in Zusammenarbeit mit der NASA die ersten „Mars-Ziegel“ vorgestellt. Mittlerweile sind die optimalen Mischungsverhältnisse gefunden, der Produktionsprozess ist optimiert (halbstündiges Backen in Stahlformen bei 110 Grad Celsius und einem Druck von 690 Kilopascal), und die Ziegel haben Testreihen bei extremen Temperaturen und Drücken erfolgreich bestanden. Nun testen die Forscher ihre abschirmenden Fähigkeiten der Ziegel und beschießen sie im Brookhaven National Laboratory in New York mit hochenergetischen Teilchen.

Dörte Saße
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