„Die Supernova scheint zu einer besonderen Klasse von Explosionen zu gehören, die Astronomen verstehen lässt, wie die Ausdehnung des Universums mit der Zeit gewechselt hat“, erklärt Adam Riess vom Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore. An den Analyse-Ergebnissen seines Teams könne man feststellen, dass das Universum seine Ausdehnung zuweilen gebremst habe und dann wieder beschleunigte.
Die Supernova leuchtet heller, als sie bei gleichmäßiger Ausdehnung des Universums leuchten sollte. Bereits vor drei Jahren hatten Astronomen erstmals vermutet, dass sich die Ausdehnung erst in ? astronomisch gesehen ? jüngster Zeit beschleunigt hat. Allerdings waren damals auch noch andere Erklärungen für ungewöhnlich schwach leuchtende Supernovae in Frage gekommen. Die neueste Analyse der fernen Sternen-Explosion widerlegt diese Möglichkeiten nun.
Stattdessen bietet sie erste Beweise, dass Schwerkraft die Ausdehnung des Universums nach dem so genannten Urknall verlangsamte. Erst später ? nach etwa der Hälfte des heutigen Alters ? gewann offenbar die abstoßende Kraft der so genannten „dunklen Energie“ die Oberhand über die Schwerkraft und startete die Beschleunigung. Bereits Einstein hatte in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie eine Art kosmologisches Gegengewicht zur Schwerkraft postuliert, die den Kollaps des Alls verhinderte. Obwohl er später von der Idee wieder abgekommen war, scheint sie jetzt bestätigt. Zahllose Astronomen suchen nach Anzeichen der mysteriösen „dunklen Energie“, oder nach der Relativitätstheorie auch „dunklen Materie“, die viele theoretische Berechnungen erst sinnvoll macht.
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