Über neunzig Prozent aller Sterne enden als Weiße Zwerge. Bisher nahmen Astronomen an, dass die Zwerge immer roter und roter werden, wenn sie abkühlen. Vor einigen Jahren hat jedoch Brad Hansen von der Princeton-Universität vorgeschlagen, dass die Sterne auch blauer werden könnten, sobald ihre Temperatur unter 4.500 Kelvin fällt. Bei diesen Temperaturen bildet sich eine zehn Meter dicke Atmosphäre aus Wasserstoff-Molekülen um die Weißen Zwerge. Die Moleküle absorbieren rotes Licht und geben blaues Licht ab.
Vor etwa vier Jahren haben Astronomen tatsächlich den ersten blau schimmernden Weißen Zwerg entdeckt. Ben Oppenheimer, Hauptautor des Science-Artikels, hat nun Aufnahmen des südlichen Himmels nach Weißen Zwergen abgesucht und dabei die 38 neuen Sterne entdeckt. Von ihnen schimmern die meisten blau.
Die „Dunkle Materie“ hatte 1933 der Astronom Fritz Zwicky postuliert. Der Forscher bemerkte, dass die Masse aller sichtbaren Sterne nicht ausreicht, um den Zusammenhalt und die Rotation der Galaxien zu erklären. Mithin muss es im Universum eine bisher noch nicht entdeckte fehlende Masse geben, die in der „Dunklen Materie“ verborgen ist.
Wissenschaftler glauben, dass etwa 35 Prozent der fehlenden Masse aus „baryonischer“ Materie besteht, das heißt aus Elementarteilchen der Atome. Der Rest könnte aus nichtbaryonischen Teilchen bestehen, die zwar eine Masse haben, aber nur schwach mit Atomen wechselwirken. Dazu gehören zum Beispiel die Neutrinos.
Sollten die neu entdeckten Weißen Zwerge 35 Prozent aller Dunklen Materie ausmachen, können sich die Wissenschaftler fortan auf die Suche nach der nichtbaryonischen Materie konzentrieren.