Laut der Studie haben die vCJD-Opfer 15 mal so oft das Fleisch bei Metzgern, die selber schlachteten und die Gehirne der Rinder entfernten, erstanden und gegessen, als die Personen einer Kontrollgruppe. Man nimmt an, dass vCJD durch den Verzehr von Produkten aus an BSE erkrankten Rindern übertragen wird. Dabei gilt das betroffene Kuhgehirn als hochinfektiös. Durch eine Verletzung des infizierten Gewebes oder durch den Kontakt mit diesem Gewebe verunreinigtes Arbeitsmaterial überträgt sich der Erreger auch auf nicht infiziertes Gewebe, etwa Muskelfleisch, und wird so beim Essen aufgenommen.
Zu Beginn der Untersuchung der Häufung der vCJD Fälle in dem britischen Dorf Queniborough überprüften die Wissenschaftler zahlreiche potentielle Risikofaktoren, wie eventuelle Operationen oder Bluttransfusionen. Auf der Grundlage der ersten Untersuchungsergebnisse bildeten sie dann die Hypothese, dass das von den Opfern gegessene Rindfleisch mit Rinderhirn kontaminiert war. Die jetzt veröffentlichte Studie sollte diese Hypothese prüfen.
Die Forscher befragten Verwandte der Opfer über deren Fleischkonsum und wo das konsumierte Fleisch gekauft wurde. Als Kontrolle befragten die Forscher auch Verwandte von 30 Personen, die zwar im selben Alter wie die Erkrankten Personen waren, nicht aber an vCJD erkrankt sind. Die Personen der Kontrollgruppe kauften ihr Fleisch bei 20 verschiedenen Metzgern, sieben Supermarktmetzgern oder konsumierten Tiefkühlkost. Nur drei der genannten Metzger beseitigten die Gehirne der Rinderkadaver. Keiner der Supermarktmetzger verwertete das Kopffleisch der Rinder und die Großhändler, die die Supermärkte mit Tiefkühlfleisch belieferten, gaben an, die Köpfe der Rinder nicht zu teilen, um die Gehirne zu beseitigen.