In der Höhle von Panxian Dadong in Südchina, die vor etwa 200.000 Jahren von Frühmenschen bewohnt war, fanden Wissenschaftler der University of Cincinnati und der chinesischen Akademie der Wissenschaften ungewöhnlich viele Tierzähne, jedoch relativ wenige Tierknochen. Nach Vermutungen der Wissenschaftler haben die Frühmenschen in dieser Höhle die Tierzähne als Werkzeuge genutzt. Diese These werden sie auf der Tagung “Asia and the Middle Pleistocene in Global Perspective” vortragen, die Mitte März in der University of Hawaii stattfindet.
Lynne Schepartz von der University of Cincinnati und ihre Kollegen fanden in der Höhle von Panxian Dadong eine Unmenge von Tierzähnen. Die meisten Zähne stammten von Großtieren wie Rhinozeros oder Büffel. Die Forscher stellten durch besondere Untersuchungen sicher, dass die übrigen Tierknochen zu den Tierzähnen nicht etwa verrottet sind. So können sie mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass die Zähne absichtlich und selektiv von draußen in die Höhle hineingebracht wurden. Schepartz und ihre Kollegen nehmen an, dass die Tierzähne als Werkzeug dienten, da die Steine in der Umgebung – Basalt und Kalkstein – von keiner guten Qualität waren und sich für die Werkzeugherstellung nicht eigneten. Die Werkzeuge wurden vermutlich zum Bambusschneiden verwendet.
Doris Marszk
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