Die Studie zum Thema Schmerz und Alter wurde vom Schmerztherapeutischen Kolloquium in Kronberg in Auftrag gegeben, die Leitung hatte Prof. Gerhard Müller-Schwefe. An der Studie nahmen zwischen März und Oktober vergangenen Jahres 1.800 Ärzte und 8.000 Patienten mit Muskel- oder Knochenschmerzen teil. Das Fazit: „Die Schmerzintensität nimmt bei zunehmendem Alter zu, die Lebensqualität nimmt ab“, fasste Müller-Schwefe zusammen.
Dazu kommt, dass ältere Menschen häufig viele verschiedene Schmerzkrankheiten haben. Unter 40 Jahren haben nur 33 Prozent mehrere Beschwerden, über 75 sind es schon 55 Prozent. Überraschend war für die Forscher nach Worten Müller-Schwefes, dass bei älteren Menschen eine Therapie so viel langsamer wirke. Die Ärzte behandelten alle Patienten mit identischen Symptomen mit einem Medikament, das das „Schmerzgedächtnis“ im Körper löscht. Es sprach bei unter 40-jährigen Patienten nach sechs Tagen, bei unter 60-Jährigen nach 18 und bei über 60-Jährigen erst nach 27 Tagen an.
Aus der Studie ergebe sich daher vor allem eine Konsequenz, sagte Müller-Schwefe: Ärzte dürfen Medikamente bei älteren Schmerzpatienten nicht vorschnell als vermeintlich unwirksam absetzen.