Zwischen den unterschiedlichen Diabetes Typen I und II scheint es eine genetische Verbindung zu geben, zeigt nun eine im Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism veröffentlichte Studie. Den genetischen Hinweis darauf lieferte eine Interaktion zwischen bestimmten Oberflächenproteinen.
Die schwedischen Forscher um Tiinamaija Tuomi an der Lund University in Malmö untersuchten hierzu die so genannten human-leukocyte-antigen(HLA)-Gene, die auf der Oberfläche von Zellen spezifischen Strukturen ausbilden und dem Immunsystem zum Erkennen eigener und fremder Zellen dient. Die Untersuchung betraf insgesamt 695 Familien, in denen mehr als ein Familienmitglied jeweils an Diabetes Typ II erkrankt war. Doch 14 Prozent dieser Familien hatten auch einen Fall von Diabetes Typ I unter ihren Angehörigen.
Auslöser hierfür ist ein bestimmter Gentyp des HLA, der hoch riskant ist. Wer ihn in seinen Erbanlagen hat, erkrankt nicht nur häufiger an der so genannten Altersdiabetes Typ II, sondern besitzt auch das Risiko, am Typ I zu erkranken. Während beim Typ II die Glucose-Aufnahme in die Zellen vermindert ist, werden beim Typ I die Insulin produzierenden Zellen durch eine Autoimmunreaktion zerstört. Diabetes Typ II-Patienten mit dem riskanten Gentyp zeigten sich auch empfänglicher für Typ I. Daraus schließen die Forscher, dass beide Diabetes Typen in manchen Familien genetisch zusammenhängen.
Dagmar Knopf