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Raumstation Mir weiter auf Sinkflug zum "kosmischen Friedhof"

Astronomie|Physik

Raumstation Mir weiter auf Sinkflug zum "kosmischen Friedhof"
Die russische Raumstation Mir hat ihren Sinkflug zum „kosmischen Friedhof“ im südlichen Pazifik fortgesetzt. Am Dienstag erreichte die Orbitalstation eine Flughöhe von 243 Kilometern über der Erde, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. Bei weiterhin konstantem Sinken könne die Mir ab Anfang kommender Woche eine Flughöhe von 220 Kilometern erreichen, um dann mit mehreren Bremsschüben zum kontrollierten Absturz gebracht zu werden. Die Experten der Europäischen Weltraumbehörde ESA verfolgen in diesen Tagen auf dem Radarschirm genau alle Absturzphasen der russischen Weltraumstation Mir.

„Die Bahn muss ständig neu vermessen werden“, sagte Walter Flury vom European Space Operation Centre (ESOC) in Darmstadt. Die Daten würden gemeinsam mit Russen und Amerikanern ausgewertet. Als ungefähres Absturzdatum wurde von der russischen Flugleitzentrale der 21. März „plus oder minus zwei Tage“ genannt. Die Ungenauigkeit des Absturzdatums ergibt sich aus der unterschiedlichen atmosphärischen Dichte, die keine konstante Sinkgeschwindigkeit zulässt.

Das vorgesehene Zielgebiet für den Absturz der 15 Jahre alten Raumstation wurde vom stellvertretenden Leiter der Flugleitzentrale, Viktor Blagow, als „kosmischer Friedhof“ bezeichnet. In dem Bereich im südlichen Pazifik, fernab von Flug- und Schifffahrtrouten und bewohntem Gebiet, seien jährlich Dutzende von ausgedienten Satelliten und anderen Raumfahrt-Objekten zum kontrollierten Absturz gebracht worden. Die 140 Tonnen schwere Mir soll zum Großteil in der Atmosphäre verglühen.

Nach Einschätzung des Darmstädter Wissenschaftlers hat die russische Raumfahrtbehörde noch die Kontrolle über die Station, die allerdings im Moment nicht ausgeübt werde. „Sie werden die Mir erst in einer mittleren Höhe von 240 Kilometern übernehmen und dann die notwendigen Bremsvorgänge einleiten, mit denen der Absturzraum im Pazifik eingegrenzt werden kann.“ Flury zweifelt nicht daran, dass den Russen dies gelingt. „Sie haben sehr zuverlässige Raketen, mit denen sie diese Prozedur an kleineren Raumtransportern über 60 Mal erfolgreich absolviert haben.“ Allerdings werde jedes Manöver bei dem 140 Tonnen-Koloss etwas länger dauern. Die einzigen unmittelbaren Augenzeugen des Absturzes der Mir sollten nach Worten Blagows die Insassen eines Charterfluges sein. Ein amerikanischer Geschäftsmann hatte den Sonderflug organisiert.

dpa
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