Die Besatzung der Raumfähre hatte am Montag zuvor eine weitere große Aufgabe bewältigt. Das in Italien gebaute Modul „Leonardo“, eine Art Umzugscontainer mit 4,5 Tonnen Ausrüstungsgütern, wurde in die Internationale Raumstation ISS angedockt. Damit geht es nun ans Aus-und Umpacken. Unter anderem muss die Crew sechs große Regale aus dem Container ins Wissenschaftslabor Destiny befördern.
Astronaut Voss siedelte inzwischen aus dem Shuttle in die ISS über. Er gehört neben Helms und dem Russen Juri Usatschew zur neuen dreiköpfigen Langzeitcrew der Station, die das Shuttle mitgebracht hat. Usatschew war bereits am Samstag umgezogen. Das bisherige amerikanisch-russische Trio an Bord der ISS wird nach über vier Monaten im Weltraum am 20. März mit der Discovery heimkehren.
„Leonardo“ wurde von Astronaut Thomas in Präzisionsarbeit mit dem Shuttle-Roboterarm aus der Ladebucht der Discovery gehievt und dann an die Außenwand der ISS montiert. Das Manöver dauerte ein wenig länger als geplant, weil Live-Videobilder zur besseren Orientierung erst mit Verzögerung verfügbar waren.
Leichtere Gegenstände wurden bereits aus dem etwa 150 Millionen Dollar teuren Container ausgeladen, der unter anderem die Ausrüstung für Wissenschaftsexperimente und eine tragbare Einrichtung für medizinische Notfälle enthält. Dank deutscher Technologie verfügt „Leonardo“ über eine eigene Luftversorgung und ist im Gegensatz zu den russischen „Progress“-Transportraumschiffen wieder verwendbar. Die Discovery wird den Container wieder zur Erde zurückbringen – diesmal gefüllt mit Müll aus der ISS.
Danach kann „Leonardo“ wieder mit Ausrüstungsgütern für die Station vollgepackt werden. Allerdings stehen noch zwei weitere neue Container aus italienischer Fabrikation zur Verfügung: „Donatello“ und „Raffaello“.