Auf ein Alter von bis zu 3.000 Jahren schätzen die Forscher die drei Fundstücke im Australian Museum. Die tätowierten Gesichter stellen möglicherweise die Vorfahren der von Ethnologen studierten Papuas dar. Die Gesichter mit ihren langen Nasen und großen eingekerbten Augen haben zudem große Ähnlichkeiten mit den berühmten Statuen der Osterinsel. Die Einkerbungen wurden laut Dr. Torrence noch vor dem Brand in den Ton gedrückt. Sie seien so hervorragend gearbeitet, dass diese Keramikware mit ziemlicher Sicherheit nur für bestimmte Anlässe und Zeremonien gedacht war. Auf dem Meeresboden waren die Scherben deshalb zu finden, weil der Stamm seine Häuser auf Pfählen im Wasser gebaut hatte.
Keramik mit Einkerbungen ist Teil eines für den ganzen pazifischen Raum typischen Stils der Lapita genannt wird. ?Jeder Stamm kann über seinen ganz eigenen Keramikstil definiert werden?, so Torrence. ?Dies sind die einzigen Lapita mit modellierten Gesichtern, so dass es jetzt nur noch zu klären gilt, ob es sich tatsächlich um einen eigenen Stil handelt. Wenn ja, dann hätten wir einen alten Stamm neu entdeckt.?
Lapita ist die erste Keramik im pazifischen Raum. Wie die Lapita-Keramik jedoch dorthin kam, ist bei Archäologen nach wie vor Gegenstand heftiger Diskussionen. Einige sehen in Sprachmustern den Beweis, dass Lapita von Menschen aus Südostasien importiert wurde. Torrence hingegen ist diese Lösung zu einfach. Sie glaubt vielmehr an weitläufige Interaktionen zwischen Polynesien und Südostasien. “Möglicherweise hatten alle zur selben Zeit die gleiche Idee.”