Puzzles, Schachspielen, Kreuzworträtsel und Lesen in der Freizeit sind demnach Aktivitäten, die Menschen geistig herausfordern und ihnen einen Schutz vor der Alzheimererkrankung geben können, während das bloße Ausharren vor dem Fernseher oder am Telefon keiner intellektuellen Anstrengung bedarf.
Die Untersuchung der 193 Alzheimerpatienten und der 358 Vergleichspersonen ergab, dass Menschen über 60 Jahre etwa zweimal weniger gefährdet sind, an Alzheimer zu erkranken, wenn sie sich schon in jungen Jahren intellektuell herausfordern lassen und diese Gewohnheit ihr Leben lang beibehalten.
Während in früheren Studien belegt wurde, dass Bildung und Beruf einen Einfluss auf den möglichen Ausbruch der Krankheit haben, zeigte sich in der jüngsten Untersuchung, dass auch ohne Berücksichtigung dieser beiden Faktoren die geistige Tätigkeit in der Freizeit positive Auswirkungen hat. Friedland glaubt nämlich, dass die regelmäßig „trainierten“ Gehirnzellen besser in der Lage sind, die Alzheimer-Erkrankung zu kontrollieren und ihr Voranschreiten zu verlangsamen.
Sein Kollege Khachaturian machte deutlich, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass rege geistige Betätigung einen generellen Schutz vor Alzheimer böte verwies jedoch gleichzeitig darauf, dass ein Aufschub um einige Jahre für viele Menschen eine deutliche Verlängerung ihres Lebens und ihrer Lebensqualität bedeutet. In den USA erkrankt unter den 65- bis 85-Jährigen durchschnittlich eine von zehn Personen, bei den über 85-Jährigen ist etwa jeder zweite an Alzheimer erkrankt.