Die Raumfähre Discovery hat am Donnerstag nicht nur die neuen Bewohner der Internationalen Raumstation ISS in den Weltraum getragen, sondern erstmals auch einen europäischen Luxus-Umzugscontainer. Das in Italien mit deutscher Hilfe gebaute tonnenförmige Modul Leonardo soll eine neue Ära des Transports zur ISS einläuten.
Der in der NASA-Fachsprache als Multi Purpose Logistics Modul (MPLM) bezeichnete 6,4 Meter lange Umzugscontainer kann bis zu neun Tonnen wissenschaftliche Geräte und Versorgungsgüter zur ISS transportieren. Er wird nach der Ankunft an die Raumstation angedockt.
Dank des in Bremen von der Firma Astrium (ehemals DASA) gebauten Lebenserhaltungssystems verfügt der Container über eine eigene Sauerstoffversorgung und kann damit als zusätzliches Modul der Raumstation dienen und bis zu 180 Tage im All bleiben. Auf dem Rückflug wird der Container dann mit Müll oder wissenschaftlichen Versuchsanordnungen beladen, die nicht mehr gebraucht werden. Auf seinem Jungfernflug bringt Leonardo unter anderem eine medizinische Versuchsanordnung zur Station, die zugleich als Mini-Krankenstation dient. Leonardo ist das erste von drei solchen Modulen.
dpa