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Sprache und Erinnerung sind untrennbar

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Sprache und Erinnerung sind untrennbar
Erinnerung ist mit der Sprache verknüpft. Wer im Laufe seines Lebens seine Sprache wechselt, der wird auch dann, wenn er die neue Sprache gut lernt, seine Erinnerungen in der alten Sprache bewahren. Dies ist das Ergebnis verschiedener Studien mit zweisprachig (bilingual) lebenden Menschen, die Robert W. Schrauf von der Northwestern University in einem Aufsatz in der Zeitschrift „Culture & Psychology“ zusammengefasst hat. Vor allem für die Alzheimer-Forschung könnte diese Erkenntnis von Interesse sein.

„Die Datenlage deutet darauf hin, dass sich bei zweisprachig und bikulturell lebenden Menschen das Gefühl entwickelt, in zwei Welten zu leben. Es bedeutet vielleicht sogar, zwei Personen in zwei verschiedenen Welten zu sein“, erklärt Schrauf. Die Erinnerungen, die sich auf die Erlebnisse in Kindheit und Jugend im alten Heimatland beziehen, sind mit der ersten Sprache verbunden. Und zwar auch dann, wenn sie unter veränderten Bedingungen in einem neuen Land ? in einer neuen Sprachwelt ? abgerufen werden.

Dies könnte, so Schrauf, bei der Behandlung von Alzheimer-Kranken wichtig werden. Würde man die Erinnerung eines Alzheimer-Patienten in seiner Muttersprache wachrufen, könnte dies zu spezifischen, detaillierten und gefühlsmäßig bedeutsamen Informationen über die persönliche Vergangenheit führen, meint Schrauf. Es könnte überhaupt ein Fenster zu einer Vergangenheit aufgestoßen werden, die sonst dunkel bliebe.

„Zu wissen, wer man ist, ist eng verknüpft mit den eigenen Geschichten aus der Vergangenheit. Da kann die Identifikation von Schlüsselfaktoren, die zum Ausgraben der eigenen Erinnerungen beitragen, für die Beurteilungen der kognitiven Behinderungen hilfreich sein. Diese Schlüsselfaktoren können auch zur Entwicklung von angemessenen ‚Erinnerungs‘-Therapien für Alzheimer-Patienten beitragen, so Schrauf.

Doris Marszk
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