Eine der erfolgreichsten Raumfahrt-Missionen der vergangenen Jahre ist zu Ende: In der Nacht zum Freitag funkte die Raumsonde Near Shoemaker die letzten Signale von ihrem Landeplatz auf dem Asteroiden Eros zur Bodenstation am Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University. Nach der spektakulären Landung am 12. Februar hatte ein wissenschaftliches Instrument auf der Sonde noch zwei Wochen lang Daten aufgenommen.
Das Gamma-Spektrometer befand sich nach der eleganten Landung nur zehn Zentimeter über der Oberfläche des Asteroiden. Schnell programmierte das Bodenteam das Gerät um, so dass das Spektrometer die Zusammensetzung von Eros aus der Nähe analysieren konnte. “Es ist das erste Gammastrahlen-Experiment auf der Oberfläche eines anderen Himmelskörpers”, sagte Jacob Trombka vom Goddard Space Flight Center der Nasa, der Leiter des Spektrometer-Teams. Die Ergebnisse könnten dazu verwendet werden, Instrumente zu entwerfen, die auf anderen Planeten eingesetzt werden können, um nach Wasser oder Rohstoffen zu suchen oder um Bodenproben zu analysieren.
Den Mitarbeitern des Near-Projektes steht die größte Arbeit jetzt noch bevor: 160.000 Bilder von der Oberfläche müssen analysiert werden. Insgesamt wurden bei der Mission zehnmal mehr Daten gesammelt als vorher geplant. Dazu kommen noch die zusätzlichen Messungen des Gamma-Spektrometers vom Boden des Asteroiden. Die Raumsonde Near Shoemaker ist dagegen jetzt in einen ewigen Schlaf gefallen. Zusammen mit Eros entfernt sich die Sonde mehr und mehr von der Sonne. Im bevorstehenden Winter ist mit frostigen -150 Grad Celsius zu rechnen.
Ute Kehse