Die Zirrusbewölkung über dem westlichen tropischen Pazifik scheint mit zunehmender Oberflächentemperatur des Ozeans abzunehmen, stellten die Wissenschaftler durch Satellitenbeobachtungen und Messungen der Wassertemperatur fest. Dadurch wird mehr Wärmestrahlung an das Weltall abgegeben, so als würde ein Ventil geöffnet.
Zirruswolken können bei der Bildung von Kumuluswolken entstehen. Wenn warme, feuchte Luft aufsteigt, kondensiert ein großer Teil der Feuchtigkeit in den haufenförmigen Kumuluswolken zu Wassertropfen und fällt als Regen zur Erde. Steigt die feuchte, warme Luft jedoch höher auf, bilden sich Eiskristalle: Zirruswolken entstehen. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich durch die höhere Oberflächentemperatur des Ozeans eher Kumuluswolken bilden und damit nimmt der Anteil der Zirrusbewölkung abnimmt.
Die dicken Kumuluswolken reflektieren einen großen Teil der Sonnenstrahlung in den Weltraum. Die dünne Zirrusbewölkung reflektiert nur einen geringen Anteil, dafür wirkt sie aber als ein sehr guter Wärmeisolator, da sie die von der Erde abgegebene Wärmestrahlung kaum durchlässt. Durch eine Abnahme der Zirrusbewölkung tritt somit ein Kühlungseffekt ein.
Bis jetzt wurde dieser Effekt nur in der pazifischen Region untersucht, sollten aber alle tropischen Ozeane diesen Effekt haben, wäre die Erde wesentlich weniger empfindlich für eine Atmosphärenerwärmung. Wissenschaftler schätzen, dass die durch die Verdopplung des atmosphärischen Kohlendioxids vorhergesagte Erwärmung durch diesen Effekt um zwei Drittel verringert werden kann.