Die Heilungsrate bei Lungenkrebs könnte in Deutschland nach Meinung führender Mediziner von derzeit 13 auf 16 Prozent gesteigert werden. Voraussetzung dafür sei die optimale Verbindung von Chemotherapie, Strahlentherapie und Operation. Das sagte der Münsteraner Mediziner Michael Thomas bei einem Lungenkrebs-Symposium mit rund 700 Ärzten aus ganz Deutschland in Münster.
Allerdings müsse die Behandlung von Lungenkrebspatienten im Rahmen klinischer Studien erweitert werden. Bisher würden nur drei bis fünf Prozent der Patienten nach solchen standardisierten Therapiekonzepten behandelt. “Das ist viel zu wenig”, sagte Thomas. Dreißig bis vierzig Prozent der Lungenkrebsfälle wären wünschenswert.
Thomas kritisierte, dass die Voraussetzungen für solche Studien in Deutschland mangelhaft seien. In Deutschland sterben den Angaben zufolge jährlich etwa 35 000 Menschen an Lungenkrebs, mehr als an Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs zusammen. Das so genannte Bronchialkarzinom sei damit die häufigste krebsbedingte Todesursache in der Bundesrepublik.
dpa
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