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Neue Anhaltspunkte für die Entstehung von Tinnitus

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Neue Anhaltspunkte für die Entstehung von Tinnitus
Das Piepsen im Augenwinkel

Der Tinnitus ? ein lästiges Störgeräusch im Ohr ? ist offensichtlich nicht immer ausschließlich auf eine Störung in den Hirnregionen zurückzuführen, die für die akustische Wahrnehmung zuständig sind. Bei Patienten mit einer bestimmten Tinnitusvariante haben Forscher der State University in New York zusätzlich einen Zusammenhang mit denjenigen Hirnarealen festgestellt, die für die Verarbeitung optischer Signale verantwortlich sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht.

Bei einer seltenen Form des Tinnitus, die vornehmlich nach hirnchirurgischen Eingriffen auftritt, ist die Wahrnehmung des Störgeräusches abhängig von der Blickrichtung der Patienten: Mit einem Blick zur Seite wird der Piepston höher und lauter. Bei acht Patienten, die von diesem Phänomen betroffen waren, stellten die Hirnforscher ein Ungleichgewicht zwischen dem auditiven und dem visuellen Hirnareal fest. Normalerweise kommunizieren die beiden Regionen derartig miteinander, dass bei einem Blick zur Seite die Wahrnehmung auf die Optik gelenkt wird, die akustische Wahrnehmung wird unterdessen unterdrückt. Nicht so bei den untersuchten Tinnituspatienten: Bei ihnen wurde der Optik keinerlei Priorität eingeräumt.

“Dies ist die erste Untersuchung, die zeigt, dass eine Störung des komplizierten Kommunikationssystems unseres Gehirns, zu einer Entstehung des Tinnitus beitragen kann,” sagte Alan Lockwood. Zusammen mit Kollegen war der Neurologieprofessor einer der ersten Wissenschaftler, der die Ursachen des Ohrgeräuschs erstmals im Gehirn und nicht im Mittelohr nachwies. “Es bleibt abzuwarten, welche anderen Gehirnregionen an der Entstehung des Tinnitus beteiligt sind,” fügt er hinzu.

Für etwa 17 Prozent der Weltbevölkerung bedeutet der Tinnitus eine mehr oder weniger schwerwiegende Beeinträchtigung der Lebensqualität. In schlimmen Fällen wird das Piepsen im Ohr von Depressionen, Angst und Schlafstörungen begleitet. Die meisten der Patienten sind über 65 Jahre alt und männlich.

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