Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Eisvulkane auf Jupitermond Ganymed

Astronomie|Physik

Eisvulkane auf Jupitermond Ganymed
Regelmäßige Eruptionen von Eisvulkanen sind eine Art Jungbrunnen für die Oberfläche des Jupitermondes Ganymed. Einem Bericht von Forschern um Paul Schenk vom Lunar and Planetary Institute in Houston, Texas im Fachblatt Nature zufolge wird die Oberfläche des Mondes immer wieder durch zwei Prozesse erneuert: Niedrig gelegene Gebiete werden von Eislava überflutet, in höher liegenden Gegenden wird die Oberfläche dagegen von Brüchen und Gräben durchzogen, durch die neues Material hervortritt.

Ganymed, der größte Mond des Sonnensystems, wirkt wie eine Mischung aus seinen Nachbarn Europa und Callisto: Während die dunkle Oberfläche von Callisto von zahllosen Kratern bedeckt ist, ist Europas helle Eisoberfläche glatt und makellos. Etwa ein Drittel von Ganymeds Oberfläche ist dunkel und zernarbt wie Callisto. Dieser Teil des Mondes ist offenbar schon sehr alt und besteht aus einer Mischung aus Gestein und Eis. Das dunkle Gelände wird von hellen Bändern durchzogen, die aus reinem Wassereis bestehen. Die hellen Streifen sind entweder extrem glatt oder von zahlreichen Rissen und Brüchen durchzogen. Schenk und seine Kollegen überlagerten jetzt Aufnahmen der Raumsonden Voyager und Galileo, um die Höhenlage der hellen Streifen zu ermitteln und so der Herkunft des Eises auf den Grund zu gehen.

Sie stellten fest, dass die glatten Gebiete tiefer lagen als die von Brüchen durchzogenen Gräben. Der Theorie der Forscher zufolge entstanden die glatten Gebiete durch Eisvulkanismus. Als die alte Oberfläche aufbrach – wahrscheinlich durch die Gezeitenkräfte seiner Nachbarmonde Io und Europa – quoll aus den Rissen zähflüssige Eislava hervor und ergoss sich in tief gelegene Regionen. Die Forscher vermuten, dass das Wasser nicht genügend Auftrieb hatte, um auch höher gelegene Gegenden zu überfluten.

Doch auch dort wurde die alte, zerkraterte Kruste zerstört: Als die Oberfläche zerbrach, bildeten sich überall Risse und Spalten. Dunkler Schotter rutschte nach unten, und helles, an Eis reichem Material trat hervor. Mit dieser Theorie vereinen Schenk und seine Kollegen zwei ältere Hypothesen darüber, wie die unregelmäßige Oberfläche des Mondes entstanden ist.

Ute Kehse
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Auf|lö|sungs|zei|chen  〈n. 14; Mus.; Zeichen: ♮〉 Zeichen, das die Erhöhung od. Erniedrigung eines Tones aufhebt

Pe|ri|o|den|sys|tem  〈n. 11; unz.; Chem.〉 ~ der chemischen Elemente Anordnungssystem der chem. E. nach Eigenschaften, die sich in einer bestimmten Ordnung wiederholen

♦ In|sti|tu|ti|on  〈f. 20〉 I 〈unz.〉 Einsetzung, Einweisung (in ein Amt) II 〈zählb.〉 1 (staatliche) Einrichtung, z. B. Parlament, Behörde … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige