Schwarzbären verlieren während ihres halbjährigen Winterschlafs nur ein Viertel ihrer Muskeln, berichtet der Zoologe Henry Harlow von der Universität Wyoming im Magazin Nature (Bd. 409, S. 997). Zum Vergleich: Ein Mensch, der sechs Monate ans Bett gefesselt ist, büßt etwa neunzig Prozent seiner Kraft ein.
Auch die Struktur der Bärenmuskeln leidet kaum unter der mehrmonatigen Ruhephase. So bleibt die Zahl der Muskelzellen und der Eiweißgehalt der Muskulatur erhalten. Die Forscher vermuten, dass Bären während des langen Schlafs Harnstoff in Muskeleiweiße umbauen. Zusätzlich vibrieren die Tiere mit den Muskeln und bewahren so deren Kraft.
Die Erkenntnisse sollen helfen, Therapien gegen den Muskelschwund beim Menschen zu entwickeln, sagt Harlow. Auch Astronauten könnten von den Bärentricks profitieren: Auf Langzeitmissionen verlieren sie ebenfalls einen Großteil ihrer Kraft.
Marcel Falk
Teilen: