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Kindertagesstätten kein Nachteil für Mutter-Kind-Beziehung

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Kindertagesstätten kein Nachteil für Mutter-Kind-Beziehung
Der frühe Besuch einer Kindertagesstätte (Kita) hat prinzipiell keine Nachteile für die intensive Beziehung zwischen Kind und Mutter. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Entwicklungspsychologin Dr. Liselotte Ahnert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Auch Kleinkinder, die bereits in den ersten beiden Lebensjahren in eine Kita gegeben werden, empfinden die Betreuerinnen nicht als „Ersatzmütter“. Sie erkennen deutlich die besondere Situation: Denn auch wenn eine intensive Zuwendung gewährleistet wird, müssen die Erzieherinnen ihre Aufmerksamkeit teilen und die Gruppendynamik lenken. In einer funktionierenden Bindungsbeziehung schenkt die Mutter dem Kind jedoch meist ungeteilte Aufmerksamkeit und kann direkt auf dessen Bedürfnisse reagieren. „Selbst wenn sich eine einzelne Erzieherin zu einer besonderen Bezugsperson herausbildet, so hat diese Beziehung doch eine andere Funktion als die Mutterbindung“, erklärt Entwicklungspsychologin Ahnert.

Kinder stellen sich auf die neue Betreuungssituation und die damit verbundene Entwicklungs-Herausforderung meist recht schnell ein. Sie entwickeln neue Beziehungsformen zu ihren Erzieherinnen und den überwiegend gleichaltrigen Spielkameraden. Dabei erweitern sie ihre sozialen Kompetenzen. Anpassungsprobleme und Ängste können durch die Anwesenheit der Mutter in den ersten Tagen vermindert werden. Später komme es jedoch darauf an, wie die Betreuerinnen auf die Belastungen des Kindes eingingen, so Ahnert.

Einen deutlichen Unterschied gibt es aber zwischen „Familienkindern“ und Kita-Kindern. Am Nachmittag, wenn die Kinder von der Kita abgeholt werden, sind sie oft unruhig und quengeln. Dies liegt jedoch nicht daran, dass sie von den Betreuerinnen schlecht behandelt worden wären, sondern daran, daß sie in dieser Situation die Aufmerksamkeit der Mutter nun erfolgreich fordern können. Da Eltern dann meist Arbeit und Alltagserledigungen bereits hinter sich haben, gehen sie mit besonderer Bereitschaft auf die Bedürfnisse ihres Kindes ein. Ahnert sagt: „Eine solche Familienbeziehung kann dann durchaus besser funktionieren, als wenn die Kinder den ganzen Stress der Mutter miterleben.“

Jutta Perkert
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