Autoimmunkrankheiten wie rheumatische Arthritis oder Multiple Sklerose werden durch Zellen von Ungeborenen begünstigt, die ins Blut werdender Mütter gelangen, fand Lee Nelson vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Das könne erklären, warum Frauen dreimal häufiger an Autoimmunerkrankungen leiden als Männer, berichtete die Forscherin am Kongress der „American Association for the Advancement of Science“ in San Francisco.
Die Forscher untersuchten Frauen, die unter der Autoimmunkrankheit „Systemische Sklerose“ leiden. Die Patientinnen hatten zwanzig mal mehr fötale Zellen im Blut als gesunde Frauen. Teilweise waren die Zellen sogar über Jahrzehnte hinweg im Blut der Mutter erhalten geblieben.
Warum aber wurden die „fremden“ Zellen vom Immunsystem der Mutter nicht vernichtet? In diesen Fällen seien die Oberflächenproteine auf den Zellen des Ungeborenen denen der Mutter zu ähnlich, vermuten die Forscher. „Es ist ein Krieg der Generationen, der seinen Tribut vom Körper fordert“, kommentiert Lee Nelson ihre Ergebnisse.
Irina Lorenz-Meyer
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