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Teufelskreis: Mit den Kalorien wächst das Verlangen nach mehr

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Teufelskreis: Mit den Kalorien wächst das Verlangen nach mehr
Einen wahren Teufelskreis aus fettigem Essen und Gewichtsproblemen haben US-Forscher vorgestellt. Mit jedem Hamburger, Schweinebraten oder fetthaltigen Käse wachse das Verlangen nach mehr, warnten sie am Montagabend auf dem weltgrößten fachübergreifenden Wissenschaftskongress in San Francisco. Schuld sind demnach die Triglyzeride, eine Gruppe von Blutfetten. Sie aktivieren entsprechende Gene im Gehirn, genauer: im Hypothalamus. Diese Gene kurbelten den Heißhunger erst richtig an, berichtete Sarah Leibowitz von der Rockefeller Universität (New York). Außerdem sorgen sie offenbar dafür, dass die Anlage der Leckerbissen zu Fettpölsterchen auch wirklich funktioniert.

„Der menschliche Körper ist dafür angelegt, dass er so viel Energie speichert wie möglich“, erläuterte Joel Elmquist vom Beth Israel Diakonissen-Krankenhaus in Boston. Die ständige Verfügbarkeit von Nahrung sei evolutionär gesehen noch zu jung, um schon eine Korrektur am Design des Menschen zu erwarten. Deshalb ist das reiche und preiswerte Angebot von Fett reichen Lebensmitteln sowie Zucker haltigen Säften und Sprudeln für den Menschen schlicht ein Problem, sagt Elmquist.

Leibowitz fand, dass die Architektur der für den Appetit und die Gewichtregulierung zuständigen Hirnregionen beim Menschen, der Maus und der Ratte „verblüffend ähnlich“ ist. Die Forscherin sah bei ihren Tierversuchen, dass schon eine schwere Mahlzeit ausreichte, um die Triglyzeride zu aktivieren und den Teufelskreis von Verlangen nach mehr und Anlage von Fettreserven in Gang zu setzen. Generell tritt dieser Mechanismus in Kraft, wenn der Fettanteil an der Ernährung eines Menschen über 30 Prozent hinausschießt. Vor Jahrhunderten, als der frühe Mensch seine Nahrung noch mühsam sammeln und jagen musste, erleichterte dieser Prozess noch das Überleben, sagt Leibowitz. Heute aber bewirkt er das Gegenteil. Er fördert die Fettleibigkeit und macht auf Dauer krank.

dpa
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