Die historische Landung war nahezu perfekt, berichteten Nasa-Forscher auf einer Pressekonferenz: Near Shoemaker landete nur 200 Meter von der vorher ausgesuchten Stelle. Bis kurz vor dem Aufprall, bei dem die Sonde noch eine Fussgänger-Geschwindigkeit von 1,5 Metern pro Sekunde hatte, feuerte der Antrieb von Near ein letztes Mal. Nach dem ersten Kontakt der Sonde mit dem Asteroiden hoppelte sie noch einmal kurz hoch und kam dann in einer für die Funkübertragung günstigen Position zum Stehen.
Während der letzten fünf Kilometer der Annäherung an Eros machte Near Shoemaker noch 69 Fotos, das letzte davon aus 120 Metern Abstand. Darauf sind Details von einem Zentimeter Größe zu erkennen – so scharfe Bilder wurden noch nie von einem Asteroiden gemacht. Die Neugier der Forscher erregten vor allem ein Fußball großer, mit Staub gefüllter Krater, Gesteinsbrocken mit Rissen und ein Gebiet, das wie ein eingebrochener Hohlraum aussieht. “Diese spektakulären Fotos beantworten einige der Fragen, die wir über Eros hatten”, sagte der Leiter der Bildbearbeitung, Joseph Veverka von der Cornell University. “Aber sie geben uns auch neue Rätsel auf, die wir in den kommenden Jahren zu lösen versuchen.”
Insgesamt gilt die Mission als voller Erfolg: Near Shoemaker sandte während des einen Jahres, in dem die Sonde den Asteroiden umkreiste, zehn Mal mehr Daten als vorher geplant. Für eine Landung war die Raumsonde eigentlich nicht vorgesehen. Um so mehr freute sich das Bodenteam, dass das Manöver gelang. Vorher hatte die Nasa die Chancen auf Erfolg nur mit einem Prozent angegeben.
Ute Kehse