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Freilandversuch mit genetisch manipulierten Insekten

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Freilandversuch mit genetisch manipulierten Insekten
In diesem Sommer soll das erste Freilandexperiment mit genetisch veränderten Insekten in Amerika stattfinden, wie BBC-News Online diese Woche berichtete. Ziel dieses Experimentes ist die Ausrottung des Afroasiatischen Baumwollkapselwurms (Helicoverpa armigera). Diese Raupe einer Motte ist einer der schlimmsten Schädlinge des kommerziellen Baumwollanbaus im Südwesten der USA, der wahrscheinlich in den 20iger Jahren mit Baumwollsendungen aus Indien eingeschleppt worden ist. Bei dem Versuch sollen genetisch veränderte Motten die Wildtypen der Baumwoll-Schädlinge verdrängen und so ausrotten.

Die Feldversuche könnten einen neuen Weg für die Insektenbekämpfung aufzeigen, da dies der erste Versuch ist, in dem Insekten durch genetisch veränderte, im Labor geschaffene Insekten bekämpft werden sollen. Die Wissenschaftler hoffen, den sehr wiederstandsfähigen Baumwollkapselwurm, der bisher jegliche Bekämpfungsversuche überlebt hat, ausrotten zu können, indem sie in die genetisch veränderte Variante ein vererbbares tödliches Gen einfügen. Noch sind die Versuchstiere vorsichtshalber sterilisiert und werden auf einem Testgelände, unter einem großen Freiland-Käfig, beobachtet.

Thomas Miller, Entomologie an der University of California, möchte jegliche Bedenken gegenüber diesem Versuch zerstreuen: „Es ist sehr wichtig für uns, dass die Öffentlichkeit versteht, was wir tun und warum. Wir versuchen nicht, etwas zu schaffen, was mehr Schwierigkeiten verursacht, als wir schon haben.“ Die Forscher beteuern, dass nur ein „minimales“ Risiko bestehe, dass genetisch veränderte Insekten fliehen könnten. Zusätzlich sind die Insekten sterilisiert worden, so dass sie, falls sie ausbrechen könnten, sich nicht vermehren können.

Miller erklärt: „Es gibt zwei Dinge über diese Freisetzung zu sagen. Erstens: Wir werden nur sterilisierte Insekten aussetzen. Auch wenn sie ausbrechen, gibt es keine Möglichkeit, dass sie sich vermehren. Und zweitens: sie werden in Feldkäfigen sein. Die Leute, die diese Arbeit tun werden, haben viel Erfahrung, mit diesen Feldkäfigen.

Dennoch haben die amerikanischen Behörden noch kein grünes Licht für die Freilandversuche gegeben. Miller ist jedoch optimistisch, dass in den nächsten Wochen das Startzeichen für die Feldversuche gegeben wird.

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Nicole Waschke

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