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GENOM-REPORT: Eine Gentech-Maus für jedes menschliche Gen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

GENOM-REPORT: Eine Gentech-Maus für jedes menschliche Gen
Nach der Entschlüsselung des genetischen Codes von Mensch und Maus folgt nun der nächste Schritt der Wissenschaft, das Verständnis und die Funktion der entzifferten Gene. Mit Hilfe einer neu gegründeten Institution, dem International Mouse Mutagenesis Consortium (IMMC), wollen Wissenschaftler die weiteren Aktivitäten bündeln. Ziel ist es, sowohl eine umfangreiche Datenbank über identifizierte Gene zu schaffen, als auch eine Standardisierung von Methoden zu etablieren. Eine weltweit und jederzeit erreichbare Sammlung aller wissenschaftlicher Daten, Publikationen, Sequenzen und Methoden soll Kosten minimieren und den internationalen Wissenstransfer optimieren.

Genetische Experimente an Mäusen werden schon seit über 100 Jahren durchgeführt. Aufgrund der Ähnlichkeiten zum menschlichen Genom gilt die Maus als geeignetes Modellobjekt zum Studium der Gene. Auf Basis des Mausgenoms werden Arzneimittel und Therapien entwickelt und verbessert. Mit Hilfe der Sequenzierung konnten bislang 5.000 Mausgene entschlüsselt werden, lediglich knapp ein Sechstel des gesamten Mausgenoms. Eine Bestimmung der Sequenz ist aber nicht ausreichend, um die Funktion des genetischen Codes zu verstehen. Erst die Ausprägung der Gene, ihre phänotypische Erscheinungsform, ermöglicht eine exakte Analyse. Mit Hilfe von gezielten genetischen Veränderungen in der Sequenz, das heißt künstlichen Mutationen, und einer Untersuchung der Folgen können die Funktionen einzelner Erbanlagen entdeckt werden.

Deshalb wurden sogenannte Mausmutanten hergestellt, bei denen einzelne Gene gezielt verändert oder ausgeschaltet wurden. Ziel der Wissenschaftler ist es, für jedes Gen eine passende Mausmutante herzustellen und dadurch die Funktion der Erbanlagen vollständig zu verstehen. Nur durch Beobachten der Krankheitssymptome und des Verlaufs können Rückschlüsse auf die betroffenen Gene gezogen werden. Diese Methode könnte dann eine Basis für neue Ansätze zur Behandlung von Krankheiten sein. Mit Hilfe des internationalen Consortiums soll dieses Ziel schneller und effektiver erreicht werden. (Science, Bd. 291, S. 1251)

Dr. Leyla Schmidt

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